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asses 31 exec
nrannte, ihrem Gemahl gu Chren, dices foftbare
Produkt Wtyre Gehangire, und nod) Heutgutage heift
das Mofensl im Gudien Wttar. Die Noftbarfeit des-
felben wird erfltrlich, wenn nan bedentt, dah gu ciner
Unzge (2 Loth) echter Mojenejjenz nicht weniger als
«circa 600 Bfund IMofen erforderlich) find.
Die Zubereitungsimethode in Gudten ift folgende:
tit einer Wtaffe von 40 Pyund frifdher Rofen werden
6O Pfund Wajjer tn die Deftillirblaje gethan, gut
durdgerithrt und mit Langjamem Feuer bei verfitte-
tem Helin betrieben. Gewshulic) nad fiinf Stunden
find etwa 30 Pyund Mofemvajjer im den Helm als
Dunft iibergegaugen. Diejes Mofemmaffer gieBt mar
von Menem auf 40 Pfund frifde Mofew mit einem
Bufake vow 15—20 Pfund. Sind die Mofen Fraft-
voll, fo findet man nach gleider Zeit cin fehr ftarf
riedjtndes Rofemvajfer. Dies fest man fodann in
irdenen oder ftarf verzinnten flacen Gefiifen cine
Nacht der freien Luft aus und findet dann am Mior-
gen dew Wttar oder die Cifewz te einige Tropfer
darauf zerromnen fewiutmtend.
UAus diefer Andeutungen geht wohl am beften here
vor, dafB das gewohnlid) ausgebotene Mofensl nicht im
Cnifernteften dem adjten Hindoftanifden gleichfonmmen
fann, dent cit einjgiger Fropfen diefer foftbaren Gf-
fenz wird in Gudiew felbjt mit A—5 Mupien (Gulden)
bezahlt.
Die OLoken.
Der Gebraud der Glocten ftammt aus dem fechs-
ten Gahrhunderte. Rleinere Sdjellen waren zwar
fou im Wlterthium in mannigfachen Gebrauche, aud
wurden bet dem jitdifden Tempeldienft auf einem
RKlingwerke aus fupfernen Kugel und Meffeln Sig-
nale fiir die Sunftionen der Priefter gegeben, aber
das Zujammenrufer der Geieiude zunt Gottesdienfte
gefhalh auch bet den Chriften in den erfter Sahrhun-
derten unferer Zeitrednung durd) Trompetenfignale
und Wusrufer. Crft im fechsten Gahrhunderte fa-
ment iim Ubendlande die Glocken in den Stloftern der
Benediftiner in Gebrauch; gegen Ende diefes Gahr-
Hunderts [deinen fdjon reidjere Stadtgemeinden
Thuringlocen befeffen zu haber, und gu Anfang des
fiebenten Sahrhunderts beftimmte bereits Papft Sa-
Bintan, da tiglich fechsnral geliiutet werden folle.
BWahrfheinlich waren die Giefercien. de8 ergreidjen
Campanien die Heimat der Thurmglocen, deren. Gr-
finding den aud) dem Bifchof Paulinus zu Nola in
Campanien jugefdjricben wurde. Grft in der Legten
Hilfte de3 neunten Jahrhunderts erhielt and die
Orientalifde Rirde Glocker durd) die Venetianer, und
ihr Gebranch fteigerte fic) in der griechifdjen Kirche bis
gut Luyus. Rein Land befikt grifere Glocten, als
Vufland; das Foloffate Eremplar zu Moskau, von
4000 Centuer Gewidt, weldjes itbrigens verftitnttelt
3 Boden liegt, ift cinzig in feiner Art. Dentfdjlands
grigte Glode, die, 1683 gegoffen, mit allem Zubehir
500 Centuer wiegt, befindet fid) tm Stephansthurm
gu Wien. Hhr zundchft jteht die groge Glocke zu Gr-
furt von 276 Center Gewidjt, weldje 1497 gegofjen
wurde.
Sprader.
8 gicbt Hauptipraden, da8 ift cigenthiimlice
Stamm- oder Yiutterfpraden, und foldhje, welche ans
diefen gebildet find, oder Tidhterfpraden. Wbwei-
hungen der Sprachen, blo im Ton und tr der Uus-
fprache, werden Mtiundarten oder Dialefte genannt.
Mean rechnet auf der ganze Erde etwa 3000 Spra-
hen und Mundarten. ,
Ou Wfien zaHlt man 18 Hauptfpraden, 3 gelehrte
(Ganscrit- und Balifpracje, erftere in Border- und
legtere in Hinterindien, und die altperfifdje), und
auger dicfen nod) itber 920 Todjterfpraden und Dia-
lefte.
Or Wfrifa, fo weit e8 befannt ijt, 247 Sprachen
und Dialefte.
Sn AUmerifa 264, niimlid) gwet Stammfpradjen,
mehrere anslindifde Spradjen, Todhterfpradjen und
cine Menge Dialefte.
Sr Wuyftratien einige Stammfpradjen, mehrere
auslindifde und vielerlei Dialefte.
Sn Curopa, wo man 387 Spradjent und Oialekte
annimimt, gelten folgende alS Hauptipraden: die
deutfdje oder gerinanifdje; jene, weldje vow der Latet-
uijden abjtammen; die celtifde oder gallifdje; die
flavifcje (flavonifde); die ungarifdje und die mit ihr
verwandte finnifdje; die neugriedifde, titrfifdje oder
tartarifde, und die albanifde oder arnautijde. Die
fymrifdje und die bastifdje Spradje werden uur in
fleinerm Crdjtricen gejprodjen.
Die TiAjterfpraden der germanifdjen Sprache
find: die deutfdje in verfdjiedenen bedeutenden Wb.
weidhungen, die englifdje, diinijdje und fahwedifde.
Die Todterfprachen der Lateinifaen Spradye find:
die italienifde, franzofifdje, fpanifdje, portugiefijde
und walladhifde.
Die Topterjpraden der flavifden Hauptfprache
find: die bihinifdhe, ruffifde, poluifdje, bulgarifde,
wendifde und ilfyrifde.
Cnodlich gehirt aud) nod) hierher die Lettifde
Sprache.
Die zerftrenten Ysracliten fpredjen unter fid) die
Hebriiifdhe Sprache.
Denkfprid).
Ojt fieht mar etwas gar ju hell,
Dann gar zu fohwarz und granjig an.
So tiufajt uns ohne Unterlag
Bald diefer und bald jener Wahr.