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gejdwwargt gerwefen; fpater jedod) fet der Ort der Spiel
plag muthtwilliger Knaber getvorden, wie ihm die diltejter
Perfonen verfidert Hatter, daf fie 3 nie anders getup
Hatten. Dagegen war das oben genannte Crucifirbild
in per Grotte unverfehrt geblieben, fowie das Bild des
feifigen Johannes unter demfelber, wihrend dag dev Hei
igen Mutter Gottes gerftirt gewejen fei. Gin frommer
Priefter aus Gmiind, Namens Heinrid) Pfennigmann,
Pfarrer in Sulzfeld am Main, nahm fid im Jahre 1616
deZ verlaffenen Galvators guerjt wieder an und {tiftete
ndmlid) in feinem Teffamente 200 Gulden zur Wieder=
herjtellung de damals fogenannten Epperfteins, rworauf
der Magijtrat von Gmiind unter den Biirgermeiftern Ki-
lian Debler, Wilhelm Holswarth, Laurens Ramfer und
dem Synditus Leonhard Fris im Jahre 1617 die rntere
und 1620 die obere Rapelle durd) den Stadtiteinmeber
und Rirdenmeifter Kajpar Vogt — der niimlide, der
faft gleidscitig aud) die Rapelle su unjers DHerrgotts-Ruge
erbaute — beffer Herftellen und mit ciner Dachung per
jehen Vief. Snsbefondere turde von ihm die obere Rapelle
nod) ertueitert, und in die Riidwand devfelben dev fajine
Olherg in den Felfen cingehauen, dev die WAufmertfam-
feit jede3 Befudjers jest nod) auf fic) sieht. Im Sabre
1618 wurden die Wltdre in der untern Rapelle einge-
weiht. Wm 9. Suli 1636 erhielt der Salvator einen vor-
nehmen Befud) in der Perfon des Kaifers Ferdinand Ut,
Der St. Salvator-BVerg bei Sdjwibifdj-Gmiind.
(Bie die {Wlte und Neue Welt nad der Natur geseichnet.)
der fein befonderes Woblgefallen duberte iiber die unter
irdijdjen Rapellen. Chenfo wurde ihm im Jahre 1732
ein opines Gefdjent zu Theil von dem fatholijd) gewor=
denen Chrijtian WelS, namlich cin RKreuzpartifel, dev
dafelbft an cinem Faftenfreitag eingefebt wurde, Jn der
Mitte des vorigen Jahrhunderts aber wurde von der
Familie de3 Kaufmanns Georg Debler. cin. Veneficium
auf dem Salvator gejtiftet, fowie da dort fid) befind=
lidhe Beneficiathaus erbaut, und ein gweites vom der
Stahl jen Familie, weldje beide jest einem Beneficiaten
iibertragen find, weldjer widjentlid) dret Heilige Meffer
fiir die erjte, und grwei fiir die grocite Familie zu Lefen hat,
Wenn feit feiner Entftehung der Salvator fiir Gmiind
und die Umgegend der beliebtefte Wallfahrtgort war, jo
wird 8 denjenigen nidjt toundern, der einmal an Ddiejem
Gnadenorte feine Undacht vervidjtet Hat. Wlles ift dazu’
cingeridjtet, und. ¢3 bedarf wenig geiftige Wnftrengung,
um fid) im Geifte auf den Rrengweg und: unter das
Kreuz auf dem Calvarienberge. ftellen gu fonnen. Biel
mebe wird am Ende felbft der gedanfenlos: Voriibergehende
wie Simon von Cyrene gendthigt, dem SHerrn fein
Kreuz mittragen zu Helfen. So ijt denn aud diefer Wall.
fabrtgort bon der barbarifijen Hand der fogenannten Auf-
Harung nidt jerftirt worden; im Gegentheil wurde ev mt
nenerer Beit gefdjmackvoll reftaurirt — zur Erbauung from-
mer Herzen und gur VBefriedigung de3 tunftgeiibten Wuges.