Activate Javascript or update your browser for the full Digital Library experience.
Previous Page
–
Next Page
OCR
rde,
gifst
inte,
‘ften
ind=
wid)
qeue
ante
ome
dem
yim
die
und
dige
gut
anit,
tes
die
engt
die
rater
Tate
iden
sing,
hen
von
uten -
der
erte.
spent
ben.
cin
aut,
Sat
nen.
fan
aber
ihre
aden
van
Hen,
und
Nad)
mit
mpd
niger
jatte
rater
nell.
35
Bum Mittagstifhe hatte die Hausfrau ifre Eltern eine
geladen, die fiir fic) allein Hausten. nna wartete lange
mit dem Wuftragen der Guppe, fie Hoffte immer noch,
dak ihr Mann heimbehren werde; fie hatte ihm ja ge-
jagt, dab fie die Eltern gum Effen eingeladen Habe.
Jhre Todjter trug nod) das Hiibjdje, weihe Mlcid; den
Kranz von fiinftlidjen Blumen hatte fie dagegen auf das
Biiffet gelegt.
Shon im Wirthshauje hatte der Sdmiedjirg ver-
nommen, dafs feine Todjter allein am Wtare gqebetet habe
und wie das Jedermann aufgefaller fei. Der Sdjmied
war einer von denen, die. nidjt viel auf religidjfe Ge-
braude und Ceremonien halten; gefdah dann nod etwas,
das nad) feiner Anjidt nicht gerade nothwendig oder
vorgefdrieben war, fo verurtheifte er die Sache bald mit
cinem Wusdrude, der wie ,Unjinn! dummes Beng!"
Elang. Gefdjal denn fo etwas von feinen eigenen Leuten,
jo wurde ev gar aufgebradt. Er ftiirmte dephalh auch,
halbangetrunten von den verfdjiedenen Friihfdopper, wie
wilthend Heim.
Bu Haufe hatte Wnna ihre Todjter in ihe Kammer-
Gen genommen. ,,Thereje,” fagte fie, ,Du Haft mir
nod) nicht gefagt, warum Du alfein am Mutterqottes-
altare gebetet aft?” .
noe dadte an Dich, Tiebe Mutter, und aud an
den Vater; ic) betete fiir Cuch beide.”
wilnd was aft Du. von der Heiligen Sungfrau
Gewiinfdt 2”
Kherefe naherte fid) ihr und fagte ihe Ieijfe, halb
{Hambaft in’3° Obr:
dH Habe darum gebetet, day fie Dich gliiclider
werden Taffe und daf aud) der Vater Deiner swiirdiger
werde !"
a8 willft Du damit fager, Therefe 2”
Das Kind jfHienebetroffen gu fein, fejlug die Wugen
nieder und errithete.
/Siitne mir nicht Mutter; aber ich weifs, warum
Du fo oft weinft 2”
Du iweift 32" madte Wind bewegt.
/Oewify Mutter.”
» Mein Gott!” rief Mutter Wrna fajmerslich aus,
wind ic) dadjte, ¢8 Dir dod) fo forgjam verfdhwiegen
“yu haben.”
/Berubige Didh, Mutter, bald wird mein Vater von
feiner bdjen Gewohnheit befreit fein, er wird nit
mee trinfen.”
7D wenn Du die Wahrheit fpradeft, Xherefe!”
, daft Du Vertrauen 3u der heiligen Sungfrau2” fragte
da8 Kind in unfSuldiger Naivetiit.
rOcwifs habe id) Bertrauen, mein Saab.”
»y un, fo wollen wir hoffen und zuwarten.” — Die
in die Kraft de3 Gebetes ihrer Todjter vertranende Mutter
Offnete ihre Urine und driicfte befeligt die Tieblidje Iofe
an ibe Her3.
/Jun fomm,”. fagte fie, ,wir wollen gum Mittag=
effer geben.”
- Kaum waren fie in die Wobhnftube eingetreten, als
aud) der Sdmied hereinftiirgte.
/ ko ift die Narrin, die in der Rirde fo tolles
Beug treibt2” ricf er faum ceingetreten. |,Shr madt
mir mit eurem Beten mein Haus noc) gu einem Non-=
nenflofter; das fame nod) gerade recht!” .
Dod Anna verfor diesmal die Faffung nidt. ,, Thee
tefe, gid? dem Vater einen Stuhl,” jagte fie, Das
Madden gehordjte, aber Jorg fojob mit dem Fufe den
Stuhl zur Seite und Lente fid) an das Biiffet.
v Da ift fie ja, die Fromme Todjter!” fagte ev. fpst-
tif), ,,traigt cin Reid wie cine Pringeffin.”
Georg, wir diirfen das Kind fdjon etwas Heraus-
ftaffiren, ¢3 ift ja das Cingige, was wir haben,” bee
{ohwidhtigte Frau Wnna.
na, Wenn nur die Hundert” — (Gulden hatte der
SAmied fagen wollen.)
rSmweig do, Mann, fiehft Du nit? — Whe
Leute aus dem Dorfe waren Heute in der Mirde, um
unfere Todjter gu fehen, mu Du febylteft.”
v S ift wahr, aber mein Fehler ijt e8 nidht, fiebft
Du, die Freunde.” —
Georg, nenne diejenigen nidjt Freunde, mit denen
Du Tage und Nadhte in den Wirthshaujern Dich auf-
Haltft; nenne fie eher deine Feinde!”
nob; wie fo das 2"
Weil fie Dix fahledjte Nathe ertheilen, weil fie Did
gu Dingen verleiten, die einem guten Hausvater nidjt
wohl anjiehen, Durd) fie Haft Du gelernt, Dich iiber
veligibje Gebrituce leicht hinweg zujehen und die Heiligften
Dinge 3u verfpotten; dein Herz ijt fiir beffere Gefiihle un=
empfindlid) geworden und den alten fatholijden Glauben,
jtatt if hod) gu halten, trittft Ou mit Fifer. Gind
das deine Freunde, die Did) guriichalten, wenn deine
Frau, dein Kind, ungewif wo Du bift und was Dir
begegnet, Did) mit Sdmergen erwarten? Jd) fage Dir,
Georg,” fiigte die entfdlofjene Frau ernft und fejt hingu,
yda8 find nidjt Deine Freunde!“
/dift Du endlid) fertig 2"
nso, id) bin fertig, denn meine Worte find, wie
id) wohl weifs, vergeblid),” antwortete fie mit welmuth-
bitterm Gefiihl. ,,Sdon Langit hat meine Stimme die
Gabe verforen’, dein Herz gu rithren!“
, Haha! wenn Du gar nidjt fpridft, wird mid) viel=
Leidht Dag am Meiften anjfprecjen,” antwortete der Schmied=
jorg toh.
nGeorg, Du Linnteft fo gliidlig fein, wenn Du
wollteft” —
» kun wird mir die Gefdidte Langiweilig,” fagte
dev. Halbbetruntene. 3c) Habe faft Lujt, wieder ume
gutehren” —
y Bu deinen foftbaren Freunden? Ja gel’ nu.“ —
nSewif gehe id), id) unterhalte mich jehr gut mit
ifnen, wahvend id) Hier vor Langiweile und Durft faft
fterbe.“
»Ou fangweilft Did 2" fragte Anna. ,O Du Haft
e3 mir oft genug und graujam fiihlen laffen, day e&
Dir Hier nicht mehr gefallt.”
Der Borg gudte mit den Schultern und wandte den
Kopf gegen da8 Biiffet.
yun was ift denn das?” madhte er iiberrafdt und
nahm den fiinftliden Blumentranz vom Biiffet, den Wnna
bet der Riicfunft aus der Kirche Hieher gelegt hatte.
Das ift mein Kranz, Vater!” jfagte Therefe fchiidtern.
wffo ift dod) ein folder angefdafft worden, ohne
nicin Wiffen und Willen? Wlles Hinter meinem Riicten ?
Und von meinem Gelde?” fragte ex zornig.
/Berzeihe Vater, die Mutter hat Wes aus meinem
Eparhafen bezahlt,” entgegnete die Kleine.
,Sparhafen. hin und her, e3 ift vor meinem Geld,
Sch will Feinen foldjen Kranz, ich will nicht fold) dum-
me3 ZBeug im Hauge fehen,” jagte der rohe Menjd) und